LITERATUR
 

 
 

 Graf Botho zu Stolberg-Wernigerode

Geschichte als Lebensmaxime

Konservatives und geisteswissenschaftliches Engagement
eines nachgeborenen Adligen im Übergang zur Moderne
Veröffentlichungen der Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt herausgegeben
von Christian Philipsen in Verbindung mit Konrad Breitenborn und Mathias Tullner Heft 7

 

 

 

 

 

880 Seiten 

43 s/w Abbildungen, farbiger Bezug und Schutzumschlag

Gebunden, Schutzumschlag

17 x 24 cm

ISBN 978-3-89923-369-8

 
     
 

Graf Botho zu Stolberg-Wernigerode (1805–1881) ist ein historischer Verlierer, der aber dennoch unser Interesse verdient. Von 1863 bis zu seinem Tode wohnte und arbeitete er zurückgezogen im nach seinen Vorstellungen errichteten neoromanischen „Bothobau“ in der mittelalterlichen Ilsenburger Klosteranlage. Er erlebte den Übergang zur Moderne zwischen dem Untergang des Alten Reiches und der Etablierung des deutschen Kaiserreichs bismarckscher Prägung aus der Perspektive eines nachgeborenen Adligen. Erzogen in der traditionellen Vorstellungswelt seiner Vorfahren, begegnete er dem gesellschaftlichen Wandel mit konsequenter Ablehnung. Vor der sich durchsetzenden Moderne floh der romantisch veranlagte Adlige in intensive Geschichtsstudien. Wer war dieser heute weitgehend in Vergessenheit Geratene?
 

  Steffen Wendlik widmet sein Buch einer exemplarischen Biografie. Er beleuchtet erstmals Graf Bothos Engagement als quellenkritischer Geschichtsforscher, mythologisch interessierter Grimm-Epigone, Burgenkundler, Denkmalpfleger, Protagonist des historischen Vereinswesens und schließlich als heimatverbundener Regionalhistoriker: eine Spurensuche im Harzgebiet, das den Lebensmittelpunkt dieser streitbaren Persönlichkeit bildete.